Legende von Amaterasu

Die Legende von Amaterasu

Die göttlichen Geschwister Susano (Gott des Meeres und des Donners) und Amaterasu (Göttin des Lichtes) hatten sich gestritten. Von Susano erschreckt, versteckte sich Amaterasu in einer Höhle. Sie schwor, ewig darin zu bleiben und verschloss den Höhleneingang mit einem riesigen Findling. Die Erde wurde dunkel und kalt.

In der Dunkelheit darbten die Pflanzen und die Tiere drohten zu sterben. Alles Lebendige war in Angst. Priester versuchten mit Gesängen, Krieger mit Mut und Kraft den Felsen zu bewegen – aber vergeblich. Auch wunderbare Geschenke und Reichtümer bewegten Amaterasu nicht.

Da kam die Nymphe Uzume und verkündete, sie würde Amaterasu aus der Höhle locken. Die Anderen schnauften verächtlich. Doch Uzume lächelte, öffnete ein Fass Sake, drehte es um und erklomm es.
Erst erklang ein Ton, dann ein weiterer, fast wie ein lebendiges Herz. Leise, neu, seltsam und ungewöhnlich. Amaterasu, die Sonne, hatte so etwas noch nie gehört, dadurch wurde sie neugierig.
Die Töne aber wurden lebendig und laut und die Anderen konnten nicht anders: sie spielten und tanzten. Auch Uzume tanzte. Amaterasu aber spürte die Klänge im Herzen. Sie musste die Höhle verlassen!
Sofort wurde es warm, es trennten sich Himmel und Erde und alles Lebendige erwachte und wuchs. Im Spiegel des Wassers aber sah Amaterasu ihr eigenes Bild und sie freute sich so sehr daran, dass sie beschloss immer auf die Erde zu scheinen.

Zu Ehren der Götter erklingt seither die Taiko auf der ganzen Welt.